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Mitte von links: Klotz Xaver, Herzog Richard, Feiertag Xaver, Pfatischer Ludwig, Dirigent Übersetzer, Hauptlehrer Angermeier, Welz Josef, Blätz Josef, Ellenrieder Johann, Resch Andreas, Stenzer Johann
Vorne von links: Haibl Erasmus, Meitinger Josef, Kramer Emanuel
Die praktische Musikausübung, in erster Linie als Hobby, wurde in der Gemeinde bereits vor dem ersten Weltkrieg gepflegt. Zu dieser Zeit bestand bereits ein Zither-Club, dem acht Mitglieder angehörten. Der Krieg, der überall eine Zwangspause verursacht hatte, bereitete auch diesem Klangkörper ein jähes Ende. Die Gründung der ersten Blaskapelle im Ort erfolgte im Jahr 1921. Ihr erster öffentlicher Auftritt 1922 unter der Leitung von Dirigent Übersetzer aus Landsberg war bei der Fahnenweihe des hiesigen Veteranenvereins.
Von 1925 bis 1929 dirigierte der Musikmeister Haugg aus Denklingen die Kapelle, die auch außerhalb der Ortsgrenzen bei verschiedenen Anlässen aufgetreten ist. Zeitbedingte Umstände verursachten den Zerfall der damaligen relativ starken Blaskapelle. In den dreißiger Jahren spielte dann eine kleine, etwa acht Mann starke Besetzung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war es der heimatvertriebene Bassist Josef Bachmann, der zusammen mit Ludwig Pfatischer und einigen begeisterten Musikern eine Blaskapelle gründete. Im Sommer 1956 wurde mit Jugendlichen aus den beiden Gemeinden Unter- und Oberdießen der Grundstock für eine größere Blaskapelle gelegt.
Stadtkapellmeister Rottmayer aus Landsberg war der erste Leiter und Ausbilder der jungen Musikerschar. Nach dem Tod von Rottmayer im August 1957 übertrug der damals etwa 20 Mann starke Klangkörper die weitere Ausbildung dem Leiter des Bezirkes 5 Kaufbeuren im Allgäu Schwäbischen Musikbund (ASM) Bundesmusikdirektor Anselm Holzhey aus Buchloe und trat 1958 dem ASM bei. Im Dezember 1959 wurde der Musikverein Unter- Oberdießen gegründet und Franz Röck zum 1. Vorstand gewählt.
Ab 1960 fanden die Musikproben in einem Teil der stillgelegten Käsküche statt, der auf Vorschlag vom damaligen Bürgermeister Seitz zu einem Proberaum umgebaut wurde. Seit 1961 tragen die Musiker eine einheitliche Tracht, die bisher vier mal erneuert worden ist.
Das 13. Bezirksmusikfest vom 02./03. Juli 1966 war die Krönung der jahrelangen Proben und Mühen. 29 Blaskapellen mit ca. 800 Musikern waren nach Unterdießen gekommen, um an diesem Fest teilzunehmen.
Am 2. Oktober 1967 verstarb nach 10-jähriger Leitung unserer Kapelle BMD Anselm Holzhey, und der bisherige 2. Dirigent Werner Böller wurde zum Nachfolger und musikalischen Leiter berufen.
Ein großes Ereignis war die Einladung der Gesellschaft zur Pflege der italienisch-deutschen Freundschaft nach Rom im Oktober 1972. Anlässlich der Bayerischen Woche im EUR Park durften die 25 Musiker die musikalische Umrahmung übernehmen. Höhepunkt in der ewigen Stadt war die Papstaudienz mit Papst Paul VI in der vollbesetzten Audienzhalle.
Nach dem plötzlichen Ableben vom 1. Vorstand Franz Röck am 20.Juli 1974 wurde im März 1975 Manfred Böck zu seinem Nachfolger gewählt. Zu dieser Zeit fand auch die Gründung einer Jugendkapelle mit etwa 50 Mädchen und Jungen statt, um den Fortbestand der Kapelle zu gewährleisten. Für die Ausbildung und Leitung konnte Engelbert Bosl aus Dirlewang gewonnen werden.
Im Oktober 1976 erfolgte die Einweihung der Mehrzweckhalle, die auch eine neue Heimat der Musiker bedeutete. 1977 war der Musikverein erneut Ausrichter des 22. Bezirksmusikfestes im Bezirk 5 Kaufbeuren im ASM, diesmal mit einer Beteiligung von 43 Kapellen bei den Wertungsspielen
Im August 1990 waren die Musiker mit anderen internationalen Kapellen in die Schweiz, nach Genf zum Fest “Vouge de Carouge 1990”, eingeladen. Vor der Heimfahrt bot sich noch die Gelegenheit zur Führung durch den Palast der Vereinten Nationen.
Zum 3. Mal wurde der Musikverein Unter- Oberdießen vom Bezirk 5 Kaufbeuren im ASM beauftragt, das 37. Bezirksmusikfest am 02.-06. Juli 1992 auszurichten. Diesmal kamen 32 Kapellen zu den Wertungsspielen.
Eine große Herausforderung für den Verein stellten dabei die Probleme dar, die durch den Brand der Mehrzweckhalle im Februar entstanden. Die Halle, die als Austragungsort für die Wertungsspiele gedacht war, konnte nicht mehr benützt werden. Dirigent Werner Böller stellte daraufhin seine neu errichtete Maschinenhalle als Austragungsort zur Verfügung.
Nachdem Werner Böller nach 26-jähriger Dirigententätigkeit sein Amt zur Verfügung stellte, wurde am 05.02.1993 Monika Fleschhut, ausgebildete Kapellmeisterin, zur neuen Dirigentin gewählt.
Vom 02.-05.09. 1993 nahm die Musikkapelle beim Internationalen Musikfest in Riva di Garda, Italien mit gutem Erfolg teil.
Nach 20-jähriger Amtszeit übergab Manfred Böck am 13.03.1993 seinen Posten als 1. Vorstand an Georg Herzog.
Im Oktober wurde zum ersten Mal ein Oktoberfest in der Mehrzweckhalle durchgeführt, das sich von Jahr zu Jahr wachsender Beliebtheit erfreut. Das Landesmusikfest wurde im Mai 1995 in Füssen ausgetragen und der Musikverein beteiligte sich zum ersten Mal bei diesem Großereignis. Eine Serenade fand am 01. Mai 1996 zum 70. Jubiläum des ASM und zum Andenken an den langjährigen Bundesdirigenten Anselm Holzhey in Unterdießen statt.
Seit diesem Jahr ist der Musikverein auch im Vereinsregister eingetragen. Am 30. November 1997 lud der Verein erstmalig in die Kirche St. Nikolaus zu einem adventlichen Musizieren ein. Da dies von der Bevölkerung begeistert angenommen wurde, findet diese Veranstaltung regelmäßig statt und die Erlöse werden verschiedenen wohltätigen Zwecken zugeführt.
Die Gemeinde Unterdießen ging 1997 auch eine Partnerschaft mit Dimaro im italienischen Trentino ein. Es entstand eine herzliche Freundschaft mit dem dortigen Musikverein, die mit vielen gegenseitigen Besuchen gepflegt wird.
Im Dezember desselben Jahres wurde ein alter Brauch wiederbelebt: Das Anspielen des neuen Jahres. Seitdem wird jedes Jahr das neue Jahr im Wechsel in den verschiedenen Orten unseres Einzugsgebietes angeblasen.
In die Bundeshauptstadt Berlin reisten die Musikanten im März 1999. Dort verstärkten sie den 600 Mann starken Klangkörper verschiedener Kapellen aus dem Allgäu, der zur Eröffnung der Internationalen Touristikmesse in Berlin gemeinsam auf einer Bühne spielte.
Orgerus, eine kleine Ortschaft bei Paris, ist seit 2001 Partnerstadt von Unterdießen, daher besuchten die Musiker die französischen Freunde. Weitere Höhepunkte des Vereins waren das Mitwirken bei einem Konzert 2002 vor dem Festspielhaus in Füssen sowie bei der Eröffnung der Allgäuer Festwoche im August 2003 im Medienpavillon der AZ.
Seit 05.03.2006 leitet Stephan Niedermayer als erster Vorstand die Geschicke des Vereins, tatkräftig unterstützt vom jetzigen 2. Vorstand Georg Herzog. Ein schmerzlicher Verlust für alle Vereinsmitglieder war das unerwartete Ableben des Ehrendirigenten Werner Böller am 21.09.2006.
Vom 16. – 20.05.2007 wurde vom Verein das 50. Bezirksmusikfest des Bezirks V./ASM mit 49 Kapellen bei den Wertungsspielen ausgerichtet. Da hier an allen Festtagen auch die Bewirtung der Festbesucher in Eigenregie durchgeführt wurde, war dies das bisher größte Fest in der Vereinsgeschichte – unterstützt von den Dorfbewohnern.
Ab 2010 wurde der Verein wieder durch Vorstand Georg Herzog geführt. Nach einer Satzungsänderung im Jahre 2012 standen dem Verein drei gleichberechtigte Vorstände, vor: Georg Herzog, Andrea Marsch und Stefan Seelos, vor.
Tief getroffen hat uns Musiker am 28.07.2012 die Nachricht dass nach kurzer schwerer Krankheit unser langjähriger Ehrenvorstand Manfred Böck verstarb. Er war seit 1956 Mitglied im Musikverein, fast 40 Jahre Posaunist, war von 1963 – 1975 Kassier und von 1975 – 1994 unser Vorstand. Im Jahre 1996 war er zum Ehrenvorstand ernannt worden. Seit 2006 war er zusätzlich Vorstand unseres Fördervereins.